IMPRO-WORKSHOPs im LTT!
Podcast vom Mi., 14.2.2024 19:05 Uhr, SWR2 Tandem, SWR2:
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IN MEMORIAM
Heiner Kondschak 1955-2024 Lieber Heiner, erinnerst Du Dich noch, als wir uns das erste Mal getroffen haben? Ja, das war Anfang 1986. Am Jungen Theater Göttingen. Du warst dort Musikalischer Leiter und Schauspieler. Ich hatte eine Bearbeitung des Rote-Grütze-Textes “Mensch, ich lieb dich doch” gemacht und führte Regie: unsere erste gemeinsame (und gleich sehr erfolgreiche!) Produktion. Unsere nächste Zusammenarbeit war ein Jahr später. Wieder in Göttingen. Und wieder mit mir als Regisseur. Diesmal hattest Du eine Bearbeitung von “Das geheime Tagebuch des Adrian Mole” (nach Sue Townsend) gemacht, die Musik dazu geschrieben und die Aufführungern zusammen mit dem GSO (Volkmar Wolters’ Grovin’ Sandmann Orchestra) live begleitet. Später war ich dann nochmal als Gastregisseur (ich wohnte damals in Dänemark) am JT Göttingen (1988), aber da warst Du schon als Musikalischer Leiter am Kinder-und Jugendtheater des LTT in Tübingen engagiert, was weitreichende Konsequenzen auf unsere weitere, noch viel intensivere Zusammenarbeit haben sollte. Aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ich war gerade dänischer Staatsbürger geworden (1989) – da bekam ich einen Anruf von Bernd Leifeld, dem Intendanten des LTT, ob ich nicht Lust hätte, die Leitung des Kinder-und Jugendtheaters des LTT zu übernehmen. Wie sich herausstellte, hattest Du und die damalige Dramaturgin Uschi Otten (auch vom JT Göttingen ans LTT gewechselt) mich empfohlen. Du bist Dir hoffentlich bewusst, dass Du an meinem Umzug (nach 21 Jahren Skandinavien!) zurück nach Deutschland mitschuldig warst. Ja doch, und ich gestehe Dir gerne, dass meine Entscheidung nach Tübingen zu kommen, viel mit Dir zu tun hatte, weil ich ja wusste, dass es in Tübingen einen Ausnahme-Multimusiker gab, mit dem ich gemeinsam sicher viele Projekte und Ideen realisieren könnte. Und so kam es auch: unsere erste LTT-Produktion war “Die Kanincheninsel” (1989) - Ein Riesenerfolg mit 120 Vorstellungen. Die zweite war “Theatersport” (1990) - Richtig, der wird wohl ewig weiterleben… Doch auch andere gemeinsame Arbeiten am LTT haben sich in mein Gedächtnis eingegraben. Welche? Zum Beispiel “Die Reise in das geschlossene Land” mit Dir als Reiseführer, “Alfred Jodocus Kwak” mit Dir als watschelnde Ente (Foto), oder Du als pedantischer, brummbäriger Nachbar zusammen mit Dietlinde Elsässer in der dänischen Kammeroper “Nebenan”. Ja, auch die Gründungen des Harlekin Theaters und des Harlekin Theaterverlags (1992) haben viel mit Dir zu tun. Nein ich überbewerte das nicht, ich konstatiere nur Fakten. Als ich damals das LTT verlassen habe, habe ich sofort mit Dir und Udo Zepezauer das Harlekin Theater gegründet, um den Theatersport im Rahmen einer Freien Gruppe zu etablieren. Erinnerst Du Dich etwa nicht an den frenetischen Jubel von über 600 begeisterten Zuschauern im Kino des ehemaligen französchischen Casinos? Und die vielen Süßigkeiten, die die Zuschauer jedes Mal dem Mann am Klavier - also Dir – zugeworfen haben? - Ja stimmt, Du wurdest ab und zu sogar getroffen. Irgendwann im Laufe der 90-er Jahre haben sich dann unsere Wege getrennt. Wir haben uns aber nie aus den Augen verloren. Während der letzten Jahrzehnte hast Du in Heidelberg, Karlsruhe, Ingolstadt, Esslingen, Melchingen, Reutlingen und an anderen Theatern gearbeitet - als Autor, Komponist und Regisseur und Musiker. Du bist also nicht nur ein Multimusiker, sondern ein echter Multikünstler! Chapeau! Weißt Du eigentlich, wie viele Deiner Werke bei mir im Harlekin Theaterverlag gelandet sind? Keine Ahnung? 23! Darunter eines der meistgespielten Kindertheater-Stücke aller Zeiten: “Das Schätzchen der Piratin”. Mit insgesamt 32 Inszenierungen. Dann war da noch Dein Lieblingsstück, bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege: “Dogs – das Musical”. Nein?! Ach so, dann waren es “Die Fürchterlichen Fünf”, richtig? Dann verrate ich Dir jetzt auch, welche Deiner vielen Produktionen für ein Erwachsenen-Publikum mir am besten gefallen, und nebenbei deutschlandweit für Furore sorgten, sorry, weiter sorgen: “Rio Reiser. König von Deutschland“ und “Dylan.The Times They Are A’ Changin”. Ich verspreche Dir, mich auch weiterhin für Deine Texte starkzumachen. Man wird Dich also auch weiterhin sehen und lesen können, mit Dir dialogisieren, plaudern, lachen und singen. R.I.P Volker Der aktuelle
Verlagskatalog Zum Herunterladen oder online blättern --------------------------------------------------- NEU (MAI 2024) SCHWARZ. ROT. GELB (für alle ab 14) von Ralf N. Höhfeld Sie ist schwarz. Und verliebt. Und eine Jogginghose. Denn dies ist ein Kleidungs-Stück. Alle Figuren sind Kleidungsstücke. Aber dies ist auch eine Liebesgeschichte, und wie alle schönen Liebesgeschichten ist sie natürlich ziemlich kompliziert. Denn eine schwarze Jogginghose darf sich doch nicht in ein rotes Top von einem Edel-Designer verlieben, das passt ja gar nicht! Und dann geht das rote Top auch noch auf eine reine Oberkörperbekleidungsparty, auf der die schwarze Jogginghose natürlich nichts zu suchen hat. Außer ihrer großen Liebe natürlich. Und so verkleidet sich die schwarze Jogginghose als original Hawaiihemd ... und damit beginnt das große Drama um topaktuelle Mode und Trends, um eine alte gelbe Weste, um Verirrungen und Verkleidungen, um Schwarzsein und Verliebtsein. Und um große Fragen: Wer bin ich? Woher komme ich? Wie ist es, überhaupt nicht geliebt zu werden? Macht mich ein Zierkragen noch perfekter? Oder eher eine Handtasche? Und ist es wirklich besser, von allen geliebt zu werden? SCHWARZ. ROT. GELB ist ein zeitgenössisches Kleidungs-Stück, das auffällt, aufregt, anregt, provoziert, feiert, verführt, verliebt macht – und einfach perfekt in unsere Zeit passt! NIBELUNGEN — ein Solo für Kriemhild (für alle ab 13) Figurenspiel von Karin Eppler frei nach F. Hebbel und Motiven des mittelhochdeutschen Nibelungenliedes Kriemhild, die schöne Königstochter, träumt immer wieder denselben Traum: Ihr zahmer Falke, den sie innig liebt, wird zerfleischt von zwei Adlern. Man prophezeit ihr, der Falke stehe für ihren zukünftigen Ehemann. Kriemhild beschließt, nie zu heiraten, um dieser Weissagung zu entgehen. Sie will nie erleben, wie aus Liebe Leid wird. Doch als sie den strahlenden Helden Siegfried kennenlernt, da bröckelt dieser Vorsatz und eine Reise der Gefühle beginnt. Zunächst scheint kein Glück auf dieser Welt größer, aber Intrigen und dunkle Mächte bereiten Kriemhilds Glück ein Ende: Ihr Mann Siegfried wird hinterrücks ermordet. Ab diesem Zeitpunkt kennt Kriemhild nur noch eines: Rache. Sie leidet lange und plant genau … Diese Königin ist kein Spielball männlicher Machthaber, Kriemhild selbst wird zur grausamen Herrscherin mit Hinterlist und gefährlicher Geduld. So wurde aus Liebe Hass. Aus dem privaten Glück wurde Rache auf politischem Terrain: ein Gemetzel. Ein lebendiger Mix aus Schauspiel und Figurenspiel. FOTO "Der Soldat": David Trood
NACH DEM BRAND 2D 4H 18+ DSE frei! von Julie Maj Jakobsen aus dem Dänischen von V. Quandt mit freundlicher Unterstützung durch die Danish Arts Foundation Maria ist mit ihrem Sohn Halfdan gerade vom Villenquartier ins Vorstadt-Ghetto gezogen. Von dem Umzug erhofft sie sich, dass ihr Sohn in der neuen Umgebung besser zurechtkommt. Er ist ein normaler 17-jähriger Teenager, der jedoch mit einem verunstalteten Gesicht zur Welt kam und am liebsten die ganze Zeit seine Sturmhaube tragen möchte. Das missfällt seiner Mutter sehr und die beiden liegen deshalb ständig im Clinch miteinander. Maria gelingt es dennoch, erste soziale Kontakte zu knüpfen, lernt Azim kennen, der aber schon ein Verhältnis mit Viktoria hat. Und Halfdan trifft einen Jungen. Eines Abends brennt es in einem der Wohnblöcke, der abgerissen werden soll. In der Wohnung wird eine Leiche gefunden. Hat jemand den Brand gelegt? Wer ist die Leiche in der Wohnung? Und wo ist Halfdan? Ein Stück über Mehrheiten und Minderheiten in der Gesellschaft, das uns mit unseren eigenen Vorurteilen konfrontiert! "Eine aufrüttelnde, aktuelle und zu Herzen gehende Vorstellung über das Anders-Sein... Sechs wohlverdiente Sterne für eine der absolut besten Dramatikerinnen Dänemarks und nicht zuletzt auch für das fantastische Ensemble, das die Vorstellung perfektionierte". MIGOGAALBORG "Julie Maj Jakobsen unterstreicht ihre Position als eine der bedeutendsten Dramatikerinnen der Gegenwart im Königreich." Nordjyske "Zum Nachdenken anregendes und zutiefst anrührendes Drama." Kulturkongen DEAREST SISTER 2D 16+ von Karin Eppler frei nach den Briefen der Königinnen und Stefan Zweig Machtpoker, Ehrgeiz, Stolz und Eifersucht sind nur einige der vielen Zutaten des spannenden und raffinierten Königinnenduells zwischen Maria Stuart und Elisabeth Tudor. Beide erheben Anspruch auf den englischen Thron, beide fühlen sich im Recht, beide kommen mit plausiblen Argumenten, die ihren Anspruch legitimieren. Und beide haben viele Verbündete, aber auch ebenso viele Widersacher. So lange die eine lebt, kann die anderenie sicher sein... "Zerbrechliches Machtgefüge... Ein einziger Brief, ein kurzer Satz kann dem pompexen Machtgefügeschon wieder eine neue Wendung geben. Und so wird in dem eineinhalbstündigen Stück unentwegt geschmeichelt, verhandelt, entschieden, intregiert, koaliert, geliebt, gehasst, geheiratet, gekämpft und gemordet... Beide Herrscherinnen schenken sich dabei nichts, und auch das Stück schlägt sich auf keine Seite. Ein intensives, beeindruckendes und selbstredend zeitloses Duell, nach dem man hinterher ganz erschlagen ist von so viel Macht." Reutlinger Nachrichten 12.02.20 "Es kann nur die eine geben... Die großartrigen Schauspielerinnen machen das 95 Minuten währende Kammerspiel zu einem Erlebnis, das lange nachwirkt." Reutlinger GEA 08.02.20 "Herzlich böse Brieffreundinnen... Richtig gut wird das Stück immer dann, wenn im Pingpong der Dialoge eine tragisch unauflösbare Verwicklung auftaucht oder eine unheimliche Ähnlichkeit der Rivalinnen, wenn sich Gefühlsambivalenzen auftun, die Motive und Haltungen kurz ins Schlingern geraten, sich der Zuschauer für Momente nicht mehr sicher ist." Schwäb. Tagblatt 08.02.20 |